Pygmalion – Effekt auf die Animation

Im Rahmen einer anderen wissenschaftlichen Arbeit habe ich die Animationswirkung von Pygmalion in modernen, figuralen Animationsfilmen analysiert. Ich setze meinen Fokus auf die Überschreitung des leblosen Artefakts zur lebendigen Fiktion. Seine Darstellungsformen durch Materialität und Medium haben mich fasziniert. Ausgangspunkt meiner Arbeit ist das Buch „Der Pygmalion-Effekt“ von Stoichitas. Es konzentriert sich auf Kunsthandwerk aus dem 18. Jahrhundert und den Hitchcock-Film Vertigo. Mein Ziel war es, den Pygmalion-Effekt durch verschiedene Animationsfilmbeispiele und mit den Begriffen von Medientheoretikern wie Zielinski in einen neuen Kontext zu bringen.

Zusammenfassung

Bei den realistischen Porträts und Skulpturen, die in Stoichitas Buch beschrieben werden, springt ein Funke vom Kunstwerk zum Betrachter über. Dieses Phänomen kann die mediale Beschränkung, die zwischen dem Kunstwerk und seinem Publikum besteht, nicht verhindern. Vielmehr wird es zu einer Frage der Materialität, die sich unterschiedlich auf die Möglichkeiten der Präsentation auswirken kann.

Der Mythos von Pygmalion verbindet Magie und Technik in einer transgressiven, künstlerischen Schöpfung. Dieser Effekt wurde in einem Text von Ovid geschaffen und bezieht sich auf die Umwandlung von Hart in Weich, Weiß in Rot und Tot in Lebend. Animationsfilme haben das gleiche Ergebnis, es basiert auf Metamorphose. Ein sehr aufschlussreiches Beispiel dafür liefert Disneys Verfilmung Pinocchio.

Die einzelnen Schritte aus der Erzählung werden separat betrachtet und in einen neuen Kontext gestellt. Die Kunstgeschichte zeigt uns eine gewisse Kontinuität in den Strategien zur Belebung der Statue. Der Pygmalion-Mythos wird durch die Betonung des Schrittes und seiner Auswirkungen visualisiert. Die räumliche Überschreitung und das Spiel zwischen der Monochromie des Steins und der Polychromie des Fleisches erzeugt eine Illusion von Lebendigkeit.

Darüber hinaus passieren Stop-Motion-Puppen bei jedem neuen Frame ihre ursprüngliche statische Form. Für viele Animationskünstler ist es das ultimative Ziel, ihr Publikum mit einer Illusion des Lebens zu fesseln, so wie es die alten Meister der Geschichte getan haben. Animation ermöglicht es, den Dingen magische Kräfte zu verleihen, denn Virtual Reality eröffnet dem Betrachter neue Dimensionen.

Meine Arbeit soll unter diesem Thema keinen Schlussstrich ziehen. Ausgehend vom Bewegungsmotiv, das eine Brücke vom Pygmalion-Effekt im kunsthistorischen Kontext zum Medium des Animationsfilms schlägt, soll diese Arbeit vielmehr Anregungen zur Auseinandersetzung geben.

Wenn Sie an Details meiner Arbeit interessiert sind, lassen Sie es mich gern wissen.

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